Meine Wirklichkeit
Ich möchte an meine eigene Version von Wirklichkeit glauben
und riskieren, dass ich mich irre
und zulassen können,
dass mich etwas berührt,
an dessen Vorhandensein ich eigentlich nicht glaube.

sonneuschnee, 2008-05-01 09:39
Du denkst in manchem in ähnlicher Art wie ich über die Wirklichkeit, über das Sein...
Du liest zum Teil die gleichen Bücher wie ich.
Ich würde gerne mit dir diskutieren. Ich weiss aber nicht, ob es dich stört, wenn ich in deinen Blog Kommentare schreibe. Ich empfinde ihn als recht intim und scheue mich darum davor. Ich empfinde mich als Eindringling, was ich aber nicht seine möchte.
Wenn ich von mir aus gehe, würde ich solche Gedanken in der Hoffnung auf einen Austausch mit jemandem "verblogen". Aber eben - ich bin eine andere Wirklichkeit und oft (aber nicht immer :-)) liege ich daneben, wenn ich von mir auf andere schliesse.

Ana Loba, 2008-05-05 14:41
Vielen Dank für deine-wie ich finde-sehr ansprechenden Comments. Leider habe ich erst jetzt die Zeit und die innere Ruhe, darauf zu reagieren. Wie du bestimmt bemerkt hast, war ich in den letzten Tagen ziemlich beschäftigt mit der Erstellung eines mir passenden Layouts. Doch nun habe ich es geschafft, das Herumtüfteln und Ausprobieren hat sich doch noch gelohnt-was meinst du dazu?
Ich freue mich, dass dich meine Gedanken ansprechen. Das mit der Intimität ist so eine Sache: Mit dem Schutz der Privatsphäre geht oft eine innere Vereinsamung einher. Aus Angst, jemand könnte dich beurteilen, wenn du davon sprichst, was dir wirklich wichtig ist, was dich im Innersten beschäftigt, wovor du dich ängstigst etc. bleiben viele Menschen stumm. Ich denke, es wäre so wichtig, genau dieses öffentlich zu machen, damit die Intimität der eigenen Person ihren Schrecken verliert. Dies ist auch der Grund, warum ich mit dem Bloggen angefangen habe. Bisher habe ich die für mich bedeutsamen Gedanken nur mit bestimmten einzelnen Menschen ausgetauscht, wobei ich leider oftmals die Erfahrung machen musste, dass sie deren Wert nicht erkennen, nicht die Zeit, die das Niederschreiben benötigt, zu schätzen wissen. Und wenn dann nichts zurückkommt, bin ich enttäuscht. Und eben darum freut es mich ganz besonders, wenn meine Gedanken andere Menschen ansprechen-auch wenn ich nicht einmal deren Namen kenne ;-)
Übrigens, mein absolutes Lieblingsbuch ist "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom. Kennst du es?

sonneuschnee, 2008-05-18 20:00
Ich freue mich, dass du und wie du reagiert hast.
Ja, es hat sich gelohnt. Ich finde dein Blog-Layout sehr schön. Ich bin mir zwar bei allem bewusst, was Layout ist und was Inhalt, aber trotzdem liebe ich schöne Verpackungen.
Meinen Blog habe ich auch ansprechend verpackt. Mein Beweggrund einen Blog zu bauen, war beruflicher Natur. Ich wollte lernen, wie Blogs funktionieren und welche Möglichkeiten sie bieten. Also habe ich einen Bilderbuch-Blog gemacht. Wenn du schauen willst, hier ist die Adresse: www.kurs.blogger.de
Deine Gedanken betreffend intimer Privatsphäre und beurteilt werden kann ich gut nachvollziehen. Ich weiss zwar nicht, ob die Intimität der eigenen Person den Schrecken verliert, wenn sie veröffentlicht wird. Aber ganz sicher verliert sie den Schrecken, wenn man sie niederschreibt, weil das einem zum genauen Nachdenken zwingt und das verschafft Übersicht, ist sozusagen „Verdauung“. Das Schöne am Veröffentlichen aber ist, dass andere Menschen, ich wäre jetzt so ein anderer ;-), merken: He, da ist jemand, die denkt ähnlich wie ich. Man fühlt sich dann verstanden. „Verstanden werden“ ist für mich etwas vom Schönsten.
Das kenne ich gut: …wenn dann nichts zurückkommt, bist du enttäuscht. Dabei machen die Lieben, von denen du sprichst, das nicht einmal absichtlich. Sie können den Wert deiner Gedanken nicht erkennen, weil sie anders denken, andere Prioritäten setzen, anders fühlen, andere Erfahrungen gemacht haben, in einer anderen Phase leben als du…
Wir Menschen sind eben sehr verletzlich. Wenn von einem Menschen, den ich liebe, nicht das zurückkommt, was ich erwarte, zeigt das mir, dass wir in verschiedenen Welten leben. Das ist für mich bereits eine Verletzung, weil ich in der gleichen Welt leben möchte, wie die geliebte Person. Aber eigentlich hast du die Enttäuschung selbst verursacht, denn du hast etwas erwartet. Ich bin dauernd am Lernen, nichts zu erwarten. Ich werde das wohl nie ganz können. Doch ein bisschen gelassener bin ich schon geworden. Vor allem auch darum, weil ich gemerkt habe, das man die wirklich bedeutsamen Dinge nicht beeinflussen kann. „Es ist, wie es ist“ (Liebesgedicht von Erich Fried). Wie denkst du darüber?
Ich kenne „Und Nietzsche weinte“ nicht, werde es aber nächstens lesen. Ich bin sehr gespannt darauf.
Sorry, ich dachte, du kennst meinen Namen. Er steht doch auf jeder Ketchup-Flache drauf. Nein „Ablaufdatum“ heisse ich nicht. Ich heisse Heinz. Jetzt weißt du wenigsten, dass ich ein Mann bin, aber das hast du bestimmt schon längst gemerkt, oder?
Ich hoffe, ich habe dich nicht mit Binsenwahrheiten zu voll getextet.

Kommentieren