Mittwoch, 7. Oktober 2009
Worte an dich
Worte an dich
Worte – gesprochen – so leer - erreichen dich nicht
Sind bloß Buchstaben – aneinandergereiht
Atmen nicht – fühlen nicht – berühren nicht
Würdest du mich sehen
Wie ich diese Worte spreche
Wie mein Mund sich in Weichheit formt – wenn er sie spricht
Wie meine Augen dir liebevoll entgegenstrahlen
Du würdest verstehen
Du würdest fühlen
Du würdest wissen welchem Meer sie entspringen
Sie würden dich heilen können
Dir Frieden bringen
In deinem schweren Kampf mit dir selbst
Und dein Herz warm werden lassen

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Heut' Nacht
Du hieltest mich in deinen Armen
Heute Nacht
Ich durfte deine Seele kosten
Ich bin gestorben unter deinen Küssen
Tausendmal
Du hast die Schwere von mir genommen
Leichten Fußes strauchle ich nun
Beginne zu laufen
Barfuß über die heiße Asche
Der Verwüstung in mir
Ohne Ziel
Mit dir im Herzen
Unter Tränen erwachte ich
Und ich wusste
Du verweiltest bei mir heute Nacht

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Das etwas andere Muttertagsgedicht
Kinder, heut ist Muttertag
Kinder, wenn ich euch auch noch so mag
Mutter sein an manchen Tagen
lässt mein Mutterherz verzagen
möcht einfach dann zur Tür rausgehn
und euch mal einen Tag nicht sehn

Wenn die Küche explodiert
wenn ihr am Ofen rumhantiert
das Abwaschbecken übergeht
überall Geschirr rumsteht
in euren Zimmern, welch ein Graus
schauts heute ganz besonders aus
und trotz der Bitte aufzuräumen
wollt ihr nicht den Film versäumen
der grad läuft auf WDR
mit Ordnung machen wirds nichts mehr
am PC Musik ihr hört
der Staubsauger von selbst rumfährt
und da nicht klar ist, welches Kind
bei Mama den ersten Platz einnimmt
müsst ihr drum streiten, lautstark klar
wer heute wohl am bravsten war

Blumen, Torten und Gedicht
möchte ich am liebsten nicht
was glaubt ihr wünsch ich mir an Muttertagen
will ich euch als eure Mutter fragen
die Antwort wird euch gar nicht freun
EINMAL NICHT NUR MUTTER SEIN

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Es war einmal...
Es war einmal ein junger Mann
und als er auf die Uni kam
da dachte er ganz pflichtbeflissen
es wär sehr gut recht viel zu wissen

Auch wenn sein Herz noch so beklommen
die erste Hürd' war bald genommen
die nächsten fielen auch nicht schwer
der brave Mann, er lernte sehr

Doch ward das Geld ihm bald sehr knapp
weshalb er sich entschieden hat
es mit der Arbeit zu probieren
und weniger herumz'studieren

Und da der Mann sehr aufgeweckt
da hat er nebenbei entdeckt
dass and're Freuden es auch gibt
der junge Mann, er war verliebt

Der arme Mann hätt' bald vergessen
dass einst er war so pflichtbesessen
dass er gestukt hat Jahr um Jahr
die Zeit nicht rosig für ihn war

Der junge Mann wurd' alt und älter
die heisse Liebe wurde kälter
das Geld er nicht mehr so vonnöten
das einst'ge Ziel, das ging nun flöten

Der Mann hat sich dann aufgerafft
und übers Leben nachgedacht
und da es jetzt noch nicht zu spät
er nochmals auf die Uni geht

Ihm ist egal wie groß die Mühe
er lernt des abends bis zur Frühe
bis er die Uni hat geschafft
er hat jetzt sein Diplom gemacht

Nach ein'ger Zeit sieht sich der Mann
wiederum sein Leben an
muss nun erkennen, das sich glatt
hier nicht viel verändert hat

Doch eines ist ihm ganz gewiss
dass er sein Ziel nicht von sich schmiss
was er sich vornahm war getan
der Mann erst jetzt zur Ruhe kam

Der weise Mann will allen sagen
dass trotz der Müh' und all der Plagen
die Menschen nicht vergessen sollen
was sie aus sich machen wollen

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Herbst
Ein Sonnenstrahl
ein Käfer
die Schwalben ziehen
es ist schon lange her

Die Wiese abgerissen
von den langen Zungen
die Kälte der Luft spüre ich
auf meiner Haut

Eine Uhr die tickt
und Blätter die fallen müssen
die Wolken in schnellem Rausch
beeilen sich um nicht zu zerfallen

Vom Grün zum Braun
vom Gelb zum Rot
die Erde wölbt sich
unter der schweren Last der Zeit

Ich sitze und betrachte
und fühle die Zeit
wie sie verstreicht
und Spuren hinterlässt

Die Fragen die ich stellte
beantwortet der kühle Wind
die Liebe die ich gab
noch spürbar wirkt

Es ist dunkel geworden
die Schatten sind verschwunden
der blaue Rauch meiner Zigarette
im Blau des Himmels versinkt

Doch die rote Glut der Asche
noch sichtbar wird
bevor sie fällt
und leiste davonschwebt

Es ist meine Zeit
in der ich sitze
und still beobachte
......................

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Was wäre wenn
Was wäre wenn.....
.....ich die Anderswelt beträte und erkennen müsste, dass das Leben mich in die Irre geführt hat
.....ich nie das Glück und Leid der Liebe in meinem Herzen gespürt hätte
…..nie Lust und spontanes Erleben über die Vernunft gesiegt hätten
…..ich nie meine Liebsten in meiner Seele zu Hause sein hätte lassen
…..nie das Glitzern in meinen Augen dir mein Innerstes verraten hätte
Ich würde bereuen, all die Chancen nicht wahrgenommen zu haben
Die Uhr tickt unbarmherzig
JETZT

sonneuschnee, 2008-04-06 12:39
Warum unbarmherzig
Sei gelassen mit Sachen, die du nicht ändern kannst - es ist wie es ist.
Die Anderswelt: Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt, ist also bereits Anderswelt. Darum ist es ja so traumhaft schön, wenn zwei Welten zufällig zusammenpassen und man sie als eine wahrnimmt. Zufällig? Ich weiss es nicht. Es ist wie es ist.
Du schreibst wunderbar. Unsere Blogs sind etwa gleich alt - ich habe deinen abonniert.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren

 


Meine Wirklichkeit
Ich möchte an meine eigene Version von Wirklichkeit glauben
und riskieren, dass ich mich irre
und zulassen können,
dass mich etwas berührt,
an dessen Vorhandensein ich eigentlich nicht glaube.

sonneuschnee, 2008-05-01 09:39
Du denkst in manchem in ähnlicher Art wie ich über die Wirklichkeit, über das Sein...
Du liest zum Teil die gleichen Bücher wie ich.
Ich würde gerne mit dir diskutieren. Ich weiss aber nicht, ob es dich stört, wenn ich in deinen Blog Kommentare schreibe. Ich empfinde ihn als recht intim und scheue mich darum davor. Ich empfinde mich als Eindringling, was ich aber nicht seine möchte.
Wenn ich von mir aus gehe, würde ich solche Gedanken in der Hoffnung auf einen Austausch mit jemandem "verblogen". Aber eben - ich bin eine andere Wirklichkeit und oft (aber nicht immer :-)) liege ich daneben, wenn ich von mir auf andere schliesse.

Ana Loba, 2008-05-05 14:41
Vielen Dank für deine-wie ich finde-sehr ansprechenden Comments. Leider habe ich erst jetzt die Zeit und die innere Ruhe, darauf zu reagieren. Wie du bestimmt bemerkt hast, war ich in den letzten Tagen ziemlich beschäftigt mit der Erstellung eines mir passenden Layouts. Doch nun habe ich es geschafft, das Herumtüfteln und Ausprobieren hat sich doch noch gelohnt-was meinst du dazu?
Ich freue mich, dass dich meine Gedanken ansprechen. Das mit der Intimität ist so eine Sache: Mit dem Schutz der Privatsphäre geht oft eine innere Vereinsamung einher. Aus Angst, jemand könnte dich beurteilen, wenn du davon sprichst, was dir wirklich wichtig ist, was dich im Innersten beschäftigt, wovor du dich ängstigst etc. bleiben viele Menschen stumm. Ich denke, es wäre so wichtig, genau dieses öffentlich zu machen, damit die Intimität der eigenen Person ihren Schrecken verliert. Dies ist auch der Grund, warum ich mit dem Bloggen angefangen habe. Bisher habe ich die für mich bedeutsamen Gedanken nur mit bestimmten einzelnen Menschen ausgetauscht, wobei ich leider oftmals die Erfahrung machen musste, dass sie deren Wert nicht erkennen, nicht die Zeit, die das Niederschreiben benötigt, zu schätzen wissen. Und wenn dann nichts zurückkommt, bin ich enttäuscht. Und eben darum freut es mich ganz besonders, wenn meine Gedanken andere Menschen ansprechen-auch wenn ich nicht einmal deren Namen kenne ;-)
Übrigens, mein absolutes Lieblingsbuch ist "Und Nietzsche weinte" von Irvin D. Yalom. Kennst du es?

sonneuschnee, 2008-05-18 20:00
Ich freue mich, dass du und wie du reagiert hast.
Ja, es hat sich gelohnt. Ich finde dein Blog-Layout sehr schön. Ich bin mir zwar bei allem bewusst, was Layout ist und was Inhalt, aber trotzdem liebe ich schöne Verpackungen.
Meinen Blog habe ich auch ansprechend verpackt. Mein Beweggrund einen Blog zu bauen, war beruflicher Natur. Ich wollte lernen, wie Blogs funktionieren und welche Möglichkeiten sie bieten. Also habe ich einen Bilderbuch-Blog gemacht. Wenn du schauen willst, hier ist die Adresse: www.kurs.blogger.de
Deine Gedanken betreffend intimer Privatsphäre und beurteilt werden kann ich gut nachvollziehen. Ich weiss zwar nicht, ob die Intimität der eigenen Person den Schrecken verliert, wenn sie veröffentlicht wird. Aber ganz sicher verliert sie den Schrecken, wenn man sie niederschreibt, weil das einem zum genauen Nachdenken zwingt und das verschafft Übersicht, ist sozusagen „Verdauung“. Das Schöne am Veröffentlichen aber ist, dass andere Menschen, ich wäre jetzt so ein anderer ;-), merken: He, da ist jemand, die denkt ähnlich wie ich. Man fühlt sich dann verstanden. „Verstanden werden“ ist für mich etwas vom Schönsten.
Das kenne ich gut: …wenn dann nichts zurückkommt, bist du enttäuscht. Dabei machen die Lieben, von denen du sprichst, das nicht einmal absichtlich. Sie können den Wert deiner Gedanken nicht erkennen, weil sie anders denken, andere Prioritäten setzen, anders fühlen, andere Erfahrungen gemacht haben, in einer anderen Phase leben als du…
Wir Menschen sind eben sehr verletzlich. Wenn von einem Menschen, den ich liebe, nicht das zurückkommt, was ich erwarte, zeigt das mir, dass wir in verschiedenen Welten leben. Das ist für mich bereits eine Verletzung, weil ich in der gleichen Welt leben möchte, wie die geliebte Person. Aber eigentlich hast du die Enttäuschung selbst verursacht, denn du hast etwas erwartet. Ich bin dauernd am Lernen, nichts zu erwarten. Ich werde das wohl nie ganz können. Doch ein bisschen gelassener bin ich schon geworden. Vor allem auch darum, weil ich gemerkt habe, das man die wirklich bedeutsamen Dinge nicht beeinflussen kann. „Es ist, wie es ist“ (Liebesgedicht von Erich Fried). Wie denkst du darüber?
Ich kenne „Und Nietzsche weinte“ nicht, werde es aber nächstens lesen. Ich bin sehr gespannt darauf.
Sorry, ich dachte, du kennst meinen Namen. Er steht doch auf jeder Ketchup-Flache drauf. Nein „Ablaufdatum“ heisse ich nicht. Ich heisse Heinz. Jetzt weißt du wenigsten, dass ich ein Mann bin, aber das hast du bestimmt schon längst gemerkt, oder?
Ich hoffe, ich habe dich nicht mit Binsenwahrheiten zu voll getextet.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren